...ruessbrugg retour ond es bizzli meh.....ond scho bald simer weg...

Dieser Blog beschreibt unsere kleinen Abenteuer auf unserer fast 2-jährigen Reise durch Afrika auf welcher wir 60'000 Kilometer zurückgelegt haben.

Donnerstag, 22. November 2012

Namibia - Westen

Namibia – Westen – Im Tsumeb Cultural Village wurden wir in die traditionellen Wohnformen sowie in das Handwerk der in Namibia lebenden Volksgruppen der Nama, San, Herero, Ovambo, Himba, Damara, Caprivianer und Buren eingeführt. Nachher haben wir im palmenbeschatteten Biergarten riesige Wienerschnitzel und ein paar Biere genossen. Jede Ecke dieser hübschen, blumigen Gartenstadt zeigt nachhaltig deutsche Kolonialgeschichte. Vor 100 Jahren war die Kupfermine noch die Lebensader der Stadt. Denn Tsumeb, beziehungsweise das Städtedreieck Otavi-Grootfontein-Tsumeb ist die an Bodenschätzen reichste Region des Landes. Kupfer, Blei, Zink, Silber und Germanium lassen sich hier finden, doch sinkende Weltmarktpreise machten in den letzten Jahrzehnten den Abbau zunehmend unrentabel, was Zechenstilllegungen und hohe Arbeitslosigkeit zur Folge hatten. Heute fordert der Minister für Inneres über Radio Namibia die Bevölkerung in dieser Region auf, den Alkoholgenuss drastisch zu reduzieren. Der Besucher bekommt dies wenig zu spüren. Ihm zeigt das schicke und adrette Städtchen seine angenehmsten Seiten.

In der Nähe von Grootfontein sind wir auf den 60 Tonnen schweren Hoba-Meteoriten gestossen. Er sieht für uns zu schön und zu brav aus, dass er wahr sein könnte. Kein Einschlagkrater, nicht beim Eintritt weggeschmolzen und nicht in Tausend Teile zersprungen – als hätte ihn jemand genau für diesen Zweck abgegossen (82% Eisen, 16% Nickel).

Das berühmte Waterberg-Plateau hat uns Alpenländler nicht sonderlich beeindruckt. Der Grootberg-Pass hat uns vorher viel besser gefallen und dieser wird nicht oft als Sehenswürdigkeit aufgeführt. Nach Khorixas ging unsere Reise zum Petrified Forest, das heisst „versteinerter Wald“. Hier liegen Gesteinsfragmente, die von der Natur über 300 Mio. Jahre aus Baumstämmen geformt wurden. Der Versteinerungsprozess hat die Baumstämme Zelle um Zelle, Jahresring um Jahresring durch Steinfragmente ersetzt. Die Baumstämme aus Stein haben uns sehr beeindruckt und so haben wir kurzerhand unser bushcamp in diesem verzauberten Wald errichtet. Zwei Fahrstunden weiter fällt man in ein grobes, zerklüftetes Felsmassiv: Twyfelfontein. Hier sind die zum Nationalmonument erklärten Felsritzungen und Felsmalereien. Die Tiere des südlichen Afrika sind in einer Art von einfachen Felsbildern verewigt. Der Löwe mit dem langen Schwanz ist das bekannteste von diesen tausenden von Ritzungen.

Die Tour führt uns nach einer halben Tagesreise zur grössten Erhebung in Namibia. Der Brandberg (2576 m) reicht als dunkler und je nach Sonneneinstrahlung, rötlich-gefärbter Felsenkoloss aus der Savanne. Bereits bei der Anfahrt ist man tief beeindruckt. Die Fläche umfasst gute 430 km². Auch hier finden sich eine Unzahl von Felsritzungen, die berühmteste ist die „White Lady“. Die Anzahl der Legenden, die sich um diese Dame winden ist unübersehbar. War sie vielleicht sogar ein Mann, oder …?

Nach der Umfahrung des Brandberg Massiv sind wir nach dem herrlich-alleine-Savanne-bushcamp am Bergfuss auf dem direkten Weg zum Atlantik „gepistet“. In Cape Cross haben uns die  Robben in ihr Reservat eingeladen. Die Kolonie besteht aus bis zu 150‘000 brüllenden, balzenden, grunzenden, watschelnden und faul herumliegenden und vor allem intensiv riechenden Tieren. Das Meer ist hier sehr fischreich, eine ausgewachsene Robbe frisst zirka 5 kg Fische pro Tag. Ein Steinkreuz erinnert an dieser Stelle auch an den Portugiesen, Diago Câo, den ersten Europäer auf namibischem Boden.

In Swakopmund campieren wir an der Mile 4. Die sehr ordentliche, aufgeräumte Stadt gefällt uns ausserordentlich. Wir haben genügend Moloche während unserer Reise erleben müssen. Bei vielen Bauten und Bezeichnungen wähnt man sich im alten Deutschland. Swakopmund ist die Reisedestination der Namibier und der Südafrikaner im Dezember bis Januar, wenn im Innern des Landes die Temperaturen auf immer über 40 Grad klettern und hier angenehme 20 Grad herrschen. Im Süden liegt die Hafenstadt Walvis Bay mit der grössten Meersalzgewinnungsanlage (400‘000 Tonnen Salz pro Jahr) in Afrika. Doch die Hauptattraktion ist die Vogelwelt in der Lagune. Flamingos, Kormorane und Pelikane sind zahlreich zu beobachten.


der Hoba-Meteorit: echt oder falsch?

Zufahrt vom Osten zum Waterberg Plateau

Waterberg Plateau

Maria und Charlotte im versteinerten Wald

ganze Baumstämme aus Stein

Baumquerschnitt aus Stein
(sehr schwer, da er ein stark eisenhaltiger Stein ist)

Umgebung vom versteinerten Wald

Umgebung von Twyfelfontein

südlich von Twyfelfontein

berühmtes Löwenbild in Twyfelfontein

bushcamp in der Nähe vom Brandberg
(der Hügel ist nicht der Brandberg!)

Reiseplanung mit Windhoek Bier im Vordergrund
und Brandberg Massiv im Hintergrund

gute Aussicht zum Brandberg

wir haben wieder den Atlantik bei Henties-Bay erreicht

Cape Cross mit der Robbenkolonie


einsame sea gull im Anflug


aufgeräumte Innenstadt von Swakopmund

Hohenzollern Haus in Swakopmund


Altes Amtsgericht


Leuchtturm mit feinem italienischen Restaurant
(geführt vom charmanten Italiener Silvio)

Meersalzgewinnungsanlage südlich von Walvis Bay

Vogelparadies in der Lagune bei Walvis Bay

...man gönnt sich ja sonst nichts...
Ocean Basket in Swakopmund
(Meeresfrüchte und feiner Weisswein,
und das Camionette kann nicht geklaut werden...)

...war fast zu viel...

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