...ruessbrugg retour ond es bizzli meh.....ond scho bald simer weg...

Dieser Blog beschreibt unsere kleinen Abenteuer auf unserer fast 2-jährigen Reise durch Afrika auf welcher wir 60'000 Kilometer zurückgelegt haben.

Mittwoch, 4. September 2013

Äthiopien - Südäthiopien I

Äthiopien – Südäthiopien I – Unser erster Stopp in Äthiopien war in Yabello. Hier können wir im Hotel Yabello Motel campen, scheinbar das „beste“ Hotel im Umkreis von 200 Kilometer. Mit einem Foto zeigen wir die höchst „moderne“ Hotelküche aus welcher abends rund 80 Abendessen rauskommen. Wir haben vorzüglich gegessen. Vielleicht ist aber unsere Wahrnehmung eine andere als bei Reisebeginn vor bald 1 ½ Jahren!

Hier entscheiden wir uns auch, entgegen unserem ursprünglichen Reiseplan, auch in die Region am unteren Omo, Lower Omo Valley, zu fahren. In dieser Provinz leben ungefähr 400‘000 Menschen welche in 16 ethnisch verschiedenen tribes (Kleinvölker) aufgeteilt sind. Sie leben hauptsächlich von Ackerbau und Viehzucht. Sie gehören zu den sehr alten und traditionellen Volksgruppen in Afrika. Diese Erfahrung wollen wir uns nicht entgehen lassen. Andererseits fahren wir wieder einmal mehr in eine sehr entlegene Region. Die Gegend kennt keine Jahreszeiten sondern nur die kleine und die grosse Regenzeit. Wir stehen einen Monat vor der kleinen Regenzeit. Vor unserer Weiterreise hat es aber wie aus Kübeln gegossen. Die Strecke von Yabello bis nach Konso entpuppt sich als rauhe Steinpiste und zwischendurch kämpfen wir uns tapfer durch glitschigen Schlamm. Wir fahren durch Kleinstdörfer und Weiler. Die Kinder begrüssen uns laut mit „YuYu! - Yuyu!“. Die Leute sind hier wirklich sehr arm und unsere Kleidergaben werden dankbar und mit glänzenden Augen entgegengenommen. Sie reagieren überraschend sehr emotional aber wir wissen von anderen Individualreisenden, dass Dinge manchmal auf eine weniger gute Seite kippen können.

Nach Konso geht es nun direkt in die Omo Region welche im Südwesten von Äthiopien liegt. Das Gebiet um den Omo River beherbergt einige der letzten Naturvölker von Afrika. Die Landschaft ist herrlich grün und vor allem hügelig. Mit Hilfe von Feldsteinen wurden von Bauern über Generationen terrassierte Felder angelegt. Das hügelige Land wird dadurch besser ausgenutzt und gleichzeitig wird das Wegschwemmen der fruchtbaren Erde reduziert. Wir durchqueren das Stephanie-Wildschutzgebiet, nach Weyto erreichen wir Key Afar und schlussendlich Jinka. Von hier unternehmen wir unsere Ausflüge. Jinka ist eine Art Zentrum der Siedlungsgebiete und Dörfer der Ari, Hamer, Tsemai, Ongota, Bodi, Bashada, Dime, Benna, Mursi, Nyangatom, Karo und Kwegu. Diese Volksgruppen variieren von einigen hundert bis einigen zehntausend Menschen. Die bekanntesten bei den europäischen Touristen sind die Mursi. Sie gehören zu den letzten Völkern Afrikas, bei denen Frauen grosse Teller in ihren Unterlippen und Ohrlappen tragen. Sie sind bei den anderen Volksgruppen nicht beliebt da sie rasch zur Gewalt neigen, viel Alkohol trinken und in der Vergangenheit oft in Landstreitereien mit ihren Nachbarn verwickelt waren. Man hat uns dringend geraten sie nur am Vormittag zu besuchen, da sie nachmittags betrunken und aggressiv sind. Andererseits verkaufen ihre Nachbarn, die Ari, ihnen den Alkohol in Form des Getreideschnaps „Areky“ und dies illegal!

Das outfit und der style der Benna wie auch der Tsemai hat uns sehr gefallen. Die Ari haben uns in die Schnapsbrennerei eingeführt, das Töpferhandwerk vorgeführt und Injera gekocht. Injera ist ein dünner Sauerteigfladen aus dem Getreide Teff.

Die vor zwei Jahren fertiggestellte Strasse von Konso bis nach Jinka wird die kulturellen Strukturen all dieser Völker stark und nachhaltig verändern. Auch sind im Gebiet der Ari und der Mursi sechs grosse Zuckerfabriken von ausländischen Investoren geplant. Es wird von rund 340‘000 Arbeitern gesprochen…

Welche von diesen traditionellen Völkern werden wohl mit ihren Traditionen überleben?



älterer Mann in Südäthiopien

Küchenmannschaft im Yabello Motel


Benna  und Tsemai Frauen

Benna


Konso Frauen mit einer Art Kohlgewächs
(schmeckt hervorragend!)



Markt in Key Afar




junge Benna Männer


typische Benna Frauen


...sie war wirklich lustig...

Benna Junge


hübsche Ari Mädchen

Dorftöpferin bei den Ari


hellhäutiges Ari Mädchen


Mursi Frau mit eingesetztem Lippentelller

Mursi Frauen ohne Teller

Gerichtspräsidentin im Mursi Dorf


Mursi Jugendlicher


 

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