...ruessbrugg retour ond es bizzli meh.....ond scho bald simer weg...

Dieser Blog beschreibt unsere kleinen Abenteuer auf unserer fast 2-jährigen Reise durch Afrika auf welcher wir 60'000 Kilometer zurückgelegt haben.

Mittwoch, 19. September 2012

Nigeria - Calabar

Nigeria - Calabar

Familienbild mit König von Nigeria:
HRZ EZE STEPHEN A. NWACHI
GOVERMENT OF ABIA STATE


...so regiert der König von Nigeria


...die einzige die lacht!


draussen viel Wasser


3 Trommler auf Bike


Cross River vor Calabar

Nigeria – Calabar - Nach Bekanntgabe der Stadt Benin City im letzten Blog wissen nun alle, dass wir die arg diskutierte Südroute gewählt haben. Ursprünglich wollten wir aus Sicherheitsgründen die nördliche Route über Abuja fahren. Die Südafrikaner, Koos und Sonja sind im Süden aber ohne grosse Probleme durchgekommen. Die Route ist einiges kürzer und das Visum für Kamerun kann in Calabar besorgt werden. So, wir sind nun ein paar Tage auf den Strassen im Süden von Nigeria unterwegs gewesen. Einerseits sind sie in einem guten Zustand, andererseits gibt es viele Strecken mit schlimmen Abschnitten. Vor und nach den Städten Benin City und Aba waren die Strassen „very bad“. Wir mussten auch mitten in diesen Städten anspruchsvolles „Off-Road“ fahren! Sogar die Einheimischen haben von „very bad road“ oder von „no road“ gesprochen.

 
Die Nigerianer sind freundliche Leute, aber ihre Fahrweise auf den Strassen ist äusserst gewöhnungsbedürftig. Wild West Manieren sind angesagt. Irgendwie geht es wie: Auf die Plätze – fertig - los. Der erste gewinnt und die anderen haben alle verloren. Die anderen das Leben, der erste aber auch. Es scheint in diesem Land wenige Verkehrsregeln zu geben und wenn überhaupt, dann nur für die Weissen. Die müssen dann mit saftigen Bussen rechnen, falls man zu wenig selbstsicher auftritt, sich einschüchtern lässt oder nachgibt. Die Aggressivität einiger Polizisten, oder besser gesagt, dieser Wegelagerer und Zeitdiebe ist unglaublich. Auch ist man jeden Tag mit selbst ernannten Polizisten oder polizeiähnlichen Institutionen konfrontiert. In keinem anderen Land haben wir aber andererseits so viele, völlig zerstörte PKW’s und Lastwagen an den Strassenrändern liegen sehen. Es sind deren Tausende! Bei einer Kontrollstelle der „Federal Road Safety Organisation Of Nigeria“ sind wir abrupt von der Strasse gezwungen worden. Ein vollbesetztes Tro-Tro (Kleinbus mit ca. 15 Personen) musste deshalb den Kontrolleuren ausweichen und ein nachfolgender, sehr schnell fahrender Car konnte nur durch ein brüskes Ausweichmanöver ein volles Auffahren auf den Kleinbus vermeiden. Der Car hat aber das Tro-Tro gewaltig gestreift und der Chauffeur ist ganz einfach durchgefahren, oder besser gesagt, Augen zu und weiter. Das Tro-Tro konnte nicht mehr weiterfahren und kam demoliert am Strassenrand zum Stehen. Die Strasse war voll von abgefahrenen Teilen. Die Kollision spielte sich ein paar Meter links von unserem Camionette ab. Die Kontrolleure zeigten sich uns gegenüber unbeeindruckt und sagten uns, dass dies nichts sei, auch kein Unfall – eben nichts! Dafür haben sie bei uns das Rückfahrtlicht, den Feuerlöscher, das Pannendreieck und die Reserveräder kontrolliert. Das waren die Leute der Nationalen Strassensicherheit von Nigeria! Das Leben auf den nigerianischen Strassen ist scheinbar nichts wert.



In Aba sind wir vom König von Nigeria zur Audienz geladen worden. Wir konnten praktisch bei seinem Palast mit unseren Fahrzeugen campieren. Er war sehr freundlich und zuvorkommend. Wer wird schon bei uns in Europa von einem König persönlich eingeladen? Es war schwierig ihm verständlich zu machen, dass wir ohne geschäftliche Gründe in Nigeria unterwegs sind. Als Gastgeschenk haben wir ihm ein gutes Schweizer Sackmesser überbracht. Er hat sich sehr gefreut.

That’s Africa!

In Calabar haben wir uns für die Fahrt in den Kamerun gerüstet. Diese Stadt ist fast mit europäischen Städten vergleichbar. Im Gegensatz zu den anderen nigerianischen Städten die wir gesehen haben, ist hier vieles geregelt, alles geteert, viel Ordnung und alles sauber. Es ist eine grüne, schöne Stadt. Es gibt hier Wegweistafeln (was für ein Luxus!), die Strassen sind angeschrieben und die Häuser haben sogar Nummern. Unsere Wahrnehmung ist aber wahrscheinlich nicht mehr auf europäischen Standard!

Wir haben im Garten des Hotel Marian campiert. Der Hoteldirektor hat uns persönlich zum Konsulat von Kamerun gefahren und auch wieder abgeholt. Die Leute vom Konsulat waren äusserst freundlich. Nach einer Stunde hatten wir das Visum im Pass eingetragen. Diesmal kamen wir uns nicht mehr wie Bittsteller vor und der administrative Aufwand war sehr gering. Trotzdem hat das Visum für uns zwei 170 Euros gekostet. Die Tipp’s für die Route nach Kamerun waren dafür kostenlos.

Hoffentlich stimmen sie, on verra!

P.S.
Diese Blogaufschaltung ist uns vor der Ankunft im Kamerun nicht mehr gelungen. Nach zwei harten Off-Road-Tagen sind wir dort angekommen. Heisse Fotos vom Camionette und dem Iglhaut sind in Vorbereitung. Es lohnt sich reinzuschauen; Camionette und Igl sind von ihren Fahrern eingeschlammt worden!

vor den Städten...
(ganz rechts ein unentschlossener LKW vor einem Riesenloch)

tiefe Löcher

nigerianisches "tuc-tuc"

...es ist halt Regenzeit...

der unerschrockene Karl
(vor ihm die frei gespülte Kanalisationsröhre!)

...manchmal arg eng...


...nicht zu jung ein Strassenverkäufer zu sein...

...der hat es nicht geschafft...

moderne Brücke über den Niger

Benin City

Aba

Aba


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen