Familienbild mit König von Nigeria: HRZ EZE STEPHEN A. NWACHI GOVERMENT OF ABIA STATE |
...so regiert der König von Nigeria |
...die einzige die lacht! |
draussen viel Wasser |
3 Trommler auf Bike |
Cross River vor Calabar |
Nigeria – Calabar - Nach Bekanntgabe der Stadt Benin City im
letzten Blog wissen nun alle, dass wir die arg diskutierte Südroute gewählt
haben. Ursprünglich wollten wir aus Sicherheitsgründen die nördliche Route über
Abuja fahren. Die Südafrikaner, Koos und Sonja sind im Süden aber ohne grosse
Probleme durchgekommen. Die Route ist einiges kürzer und das Visum für Kamerun
kann in Calabar besorgt werden. So, wir sind nun ein paar Tage auf den Strassen
im Süden von Nigeria unterwegs gewesen. Einerseits sind sie in einem guten
Zustand, andererseits gibt es viele Strecken mit schlimmen Abschnitten. Vor und
nach den Städten Benin City und Aba waren die Strassen „very bad“. Wir mussten auch
mitten in diesen Städten anspruchsvolles „Off-Road“ fahren! Sogar die Einheimischen
haben von „very bad road“ oder von „no road“ gesprochen.
Die Nigerianer sind freundliche Leute, aber ihre Fahrweise
auf den Strassen ist äusserst gewöhnungsbedürftig. Wild West Manieren sind
angesagt. Irgendwie geht es wie: Auf die Plätze – fertig - los. Der erste
gewinnt und die anderen haben alle verloren. Die anderen das Leben, der erste
aber auch. Es scheint in diesem Land wenige Verkehrsregeln zu geben und wenn
überhaupt, dann nur für die Weissen. Die müssen dann mit saftigen Bussen rechnen,
falls man zu wenig selbstsicher auftritt, sich einschüchtern lässt oder
nachgibt. Die Aggressivität einiger Polizisten, oder besser gesagt, dieser
Wegelagerer und Zeitdiebe ist unglaublich. Auch ist man jeden Tag mit selbst
ernannten Polizisten oder polizeiähnlichen Institutionen konfrontiert. In
keinem anderen Land haben wir aber andererseits so viele, völlig zerstörte PKW’s
und Lastwagen an den Strassenrändern liegen sehen. Es sind deren Tausende! Bei
einer Kontrollstelle der „Federal Road Safety Organisation Of Nigeria“ sind wir
abrupt von der Strasse gezwungen worden. Ein vollbesetztes Tro-Tro (Kleinbus mit
ca. 15 Personen) musste deshalb den Kontrolleuren ausweichen und ein
nachfolgender, sehr schnell fahrender Car konnte nur durch ein brüskes Ausweichmanöver
ein volles Auffahren auf den Kleinbus vermeiden. Der Car hat aber das Tro-Tro gewaltig
gestreift und der Chauffeur ist ganz einfach durchgefahren, oder besser gesagt,
Augen zu und weiter. Das Tro-Tro konnte nicht mehr weiterfahren und kam demoliert
am Strassenrand zum Stehen. Die Strasse war voll von abgefahrenen Teilen. Die
Kollision spielte sich ein paar Meter links von unserem Camionette ab. Die
Kontrolleure zeigten sich uns gegenüber unbeeindruckt und sagten uns, dass dies
nichts sei, auch kein Unfall – eben nichts! Dafür haben sie bei uns das
Rückfahrtlicht, den Feuerlöscher, das Pannendreieck und die Reserveräder
kontrolliert. Das waren die Leute der Nationalen Strassensicherheit von Nigeria!
Das Leben auf den nigerianischen Strassen ist scheinbar nichts wert.
In Aba sind wir vom König von Nigeria zur Audienz geladen
worden. Wir konnten praktisch bei seinem Palast mit unseren Fahrzeugen
campieren. Er war sehr freundlich und zuvorkommend. Wer wird schon bei uns in
Europa von einem König persönlich eingeladen? Es war schwierig ihm verständlich
zu machen, dass wir ohne geschäftliche Gründe in Nigeria unterwegs sind. Als
Gastgeschenk haben wir ihm ein gutes Schweizer Sackmesser überbracht. Er hat
sich sehr gefreut.
That’s Africa!
In Calabar haben wir uns für die Fahrt in den Kamerun
gerüstet. Diese Stadt ist fast mit europäischen Städten vergleichbar. Im
Gegensatz zu den anderen nigerianischen Städten die wir gesehen haben, ist hier
vieles geregelt, alles geteert, viel Ordnung und alles sauber. Es ist eine
grüne, schöne Stadt. Es gibt hier Wegweistafeln (was für ein Luxus!), die
Strassen sind angeschrieben und die Häuser haben sogar Nummern. Unsere
Wahrnehmung ist aber wahrscheinlich nicht mehr auf europäischen Standard!
Wir haben im Garten des Hotel Marian campiert. Der
Hoteldirektor hat uns persönlich zum Konsulat von Kamerun gefahren und auch
wieder abgeholt. Die Leute vom Konsulat waren äusserst freundlich. Nach einer
Stunde hatten wir das Visum im Pass eingetragen. Diesmal kamen wir uns nicht mehr
wie Bittsteller vor und der administrative Aufwand war sehr gering. Trotzdem
hat das Visum für uns zwei 170 Euros gekostet. Die Tipp’s für die Route nach
Kamerun waren dafür kostenlos.
Hoffentlich stimmen sie, on verra!
P.S.
Diese Blogaufschaltung ist uns vor der Ankunft im Kamerun
nicht mehr gelungen. Nach zwei harten Off-Road-Tagen sind wir dort angekommen.
Heisse Fotos vom Camionette und dem Iglhaut sind in Vorbereitung. Es lohnt sich
reinzuschauen; Camionette und Igl sind von ihren Fahrern eingeschlammt worden!
vor den Städten... (ganz rechts ein unentschlossener LKW vor einem Riesenloch) |
tiefe Löcher |
nigerianisches "tuc-tuc" |
...es ist halt Regenzeit... |
der unerschrockene Karl (vor ihm die frei gespülte Kanalisationsröhre!) |
...manchmal arg eng... |
...nicht zu jung ein Strassenverkäufer zu sein... |
...der hat es nicht geschafft... |
moderne Brücke über den Niger |
Benin City |
Aba |
Aba |
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