...ruessbrugg retour ond es bizzli meh.....ond scho bald simer weg...

Dieser Blog beschreibt unsere kleinen Abenteuer auf unserer fast 2-jährigen Reise durch Afrika auf welcher wir 60'000 Kilometer zurückgelegt haben.

Donnerstag, 29. November 2012

Namibia - der Süden von Windhoek

Namibia – der Süden von Windhoek – Zuerst ging es ab Windhoek in den namibischen Teil der Kalahari. Dieser Teil dieser „Wüste“ erscheint eher als Savanne denn als Wüstenlandschaft. Im Gegensatz zu den wandernden Namib Dünen werden die Kalahari Dünen durch das Wurzelwerk der Bäume und der Sträucher stabilisiert. Sobald man eine schön grüne Oase erblickt ist es meistens eine Farm. Diese haben oft guten Zugang zu unterirdischen Wasservorkommen. Wir konnten auf einer solchen Farm, der Kalahari Farmhouse, auf dem Camp unser Camionette platzieren, schön im Schatten von übergrossen Palmen und mit eigenem Wasseranschluss. Auf der Farm werden Rinder und Schafe gehalten, auch wird auf riesigen Feldern Gemüse angebaut. Es ist nicht alles Wüste was als Wüste deklariert wird!

Nach diesen paradiesischen Ruhetagen nahmen wir über die Maltahöhe die Tsaris-Berge in Angriff. Der Pass der wildromantischen Fels- und Gebirgslandschaft gehört zu den schönsten die wir überhaupt gefahren sind. Die pastellfarbenen Bergformationen werden von goldenem Gras unterlegt. Aufgrund der vielen Fotostopps waren wir vermutlich das langsamste Fahrzeug, dass je dort durchgefahren ist. Andererseits hat sich dies auch gelohnt. Der erste Leopard wurde entdeckt. Robert konnte ihn vom Dach des Camionette fotografieren während Maria mit dem Baseballschläger und dem Pfefferspray als Abwehrmassnahme bereit stand.

Am anderen Tag war nichts mit Ausschlafen. Um 04’00 Aufstehen, um 05’00 Abfahrt, um 06’00 vor dem Gate zum Sossusvlei. Diese Dünenlandschaft ist der einzige Bereich der Namib-Wüste, der Besuchern offen steht. Das Sossusvlei ist eine meistens trockenliegende Salztonpfanne. Die Sternendünen sind die höchsten der Welt. Auf den letzten 6 Kilometer können die „Off-Road-Fahrer“ etwas Sandfahren üben, sofern sie ein 4x4 Fahrzeug dabei haben. Falls nicht, werden sie von offenen Land Rover-Taxis in den Sossusvlei gebracht.

Im Sossusvlei kam eine Frau auf uns zu und fragte unverblümt: "Seid ihr von Buttwil" - "Ja" - "Kennt ihr Susanne Rosenberg?". Es war eine Arbeitskollegin einer guten Freundin von uns. Vor ihrer Namibia Reise hatten sie gemeinsam unsere Fotos auf dem Blog angeschaut. Die Welt ist manchmal sehr klein!


Hallo Leute!

rote Dünen der Kalahari in Namiba

jede Farm hat ihr Windrad

Campside unter Palmen im Kalahari Farmhouse

auf in die Tsaris Berge!

Pastellfarbige Gebirgslandschaft

...mit dem grössten Tele in unserer Fotoausrüstung...

...haben wir den Leoparden erwischt...

...und kaum abgedrückt war er weg!

Zufahrt zum Sossusvlei

betörende Kurven!

die grosse Düne muss erklommen werden

Landschaft Richtung Atlantik

einfach betörend!

in der Sossusvlei Ebene

ausgetrocknete Salztonpfanne

in der Wüste überall Leben

beeindruckender Sesriem Canyon

getroffen in Sesriem: Jochen der Radfahrer
Der 32-jährige Jochen Bosch ist seit 14 Monaten mit dem Fahrrad von Deutschland nach Cape Town unterwegs. Eine starke Leistung!


Der Leopard hat mich am meisten gefreut!

Montag, 26. November 2012

Namibia - Mitte und Windhoek

Namibia – Mitte und Windhoek – Einige Fahrstunden ab Swakopmund erhebt sich ein weiterer Inselberg aus der Savanne: die Spitzkoppe. Sie besteht aus der grossen und der kleinen Spitzkoppe. Je nach Tageszeit ändern sich deren Farben und zusammen mit den Schatten ergeben sich beeindruckende Wechselspiele. Man kann mit dem eigenen Fahrzeug durchfahren oder auch dort campieren. Hinweistafeln führen zur „Bridge“, das heisst zum berühmten Felsbogen. Selbstverständlich muss man sich hier unter dem Torbogen ablichten lassen. Wir haben die Spitzkoppe durchfahren und auch umfahren.

Auf Pisten fährt man weiter nach Osten und erreicht das Erongo Gebirge. Der höchste Punkt von diesem Gebirgszug ist der Hohenstein mit unübersehbaren 2320 m. Wir haben zwischen diesen Gebirgen mitten in der Savanne unser bushcamp aufgeschlagen und während dem Abendessen die Aussicht auf die Spitzkoppe und den Hohenstein genossen. Das Erongo Massiv liegt kronenartig in der Savanne mit einer Öffnung vom Norden her. Innerhalb des Krater werden einige Farmen bewirtschaftet.

Nach Erreichen der guten Asphalt-Strassen fahren wir recht zügig in die Hauptstadt von Namibia: Windhoek. Namibia selbst wirkt von der Organisation und der Infrastruktur recht europäisch und Windhoek unterstreicht dies dann nochmals kräftig. Wir fühlen uns nach den zentralafrikanischen Ländern wie im Schlaraffenland. Im Zentrum von Windhoek gibt es schmucke, herausgeputzte Kolonialgebäude, postmoderne Hochhäuser, unzählige feine Restaurants und grosse Einkaufszentren. Man kriegt hier alles! Ein Kulturschock hat uns im riesengrossen „Spar“ beinahe erschlagen, wir wussten schlichtweg nicht was einzukaufen oder wollten alles kaufen. Im „Spar“ kaufen hier vor allem die Weissen ein, die Preise sind deutlich unter dem Schweizer-Niveau. Fleisch, Wurstwaren, Brot und Weine sind sehr deutlich tiefer. Das Sortiment ist grösser als in den grossen Schweizer Coop Zentren und alles ist blitzsauber. Produkte von bekannten europäischen, aber auch Schweizer Lebensmittelunternehmen, werden zu einem Drittel der "normalen" Preise angeboten…

Die kleine, charmante Christus Kirche ist wie ein Kleinod und steht mitten auf einem Hügel. Die Kirche wirkt wie ein Wahrzeichen. Sie ist sehr herausgeputzt, alles sieht wie neu aus und sie ist doch über 100 Jahre alt! Wir konnten problemlos vor dem Hauptportal parkieren (nicht campieren; hier läuft unser Antrag noch) und von hier in die City flanieren.

In dieser Stadt haben wir auch die Land Rover Windhoek besucht. Die äusserst gepflegte Garage mit dem Generalmanager Albert Pretorius hat unser Vertrauen sofort gewonnen. Das Camionette wurde dem „Foreman“ und dem Fachmann John anvertraut. Diese haben den grossen Service durchgeführt und das Fahrwerk einer akribischen Inspektion unterzogen. Nun ist alles wieder für die Weiterreise bereit.
Spitzkoppe

kleine Spitzkoppe

berühmte "Bridge", dahinter die Savanne


mit dem Camionette durch die Spitzkoppe

...Entspannung zwischen den grossen Steinen...

Maria auf dem Weg zum berühmten Foto unter der "Bridge"

...und hier ist es...!

wir hatten grosses Glück: juhui


...unsere Sandbleche haben den herabstürzenden
Stein aufgefangen!

im Innern der Spitzkoppe


bushcamp zwischen Spitzkoppe und Erongo Massiv

Erongo Gebirgszug

in der Provinzstadt Usakos

Windhoek: charmante Christus Kirche


postmoderne Architektur neben der Kirche

Windhoek aus dem 8. Stockwerk

Uhrturm

Meteoriten-Brunnen

"Big Daddy" - Post Street Mal

gepflegte Land Rover Windhoek Garage

Donnerstag, 22. November 2012

Namibia - Westen

Namibia – Westen – Im Tsumeb Cultural Village wurden wir in die traditionellen Wohnformen sowie in das Handwerk der in Namibia lebenden Volksgruppen der Nama, San, Herero, Ovambo, Himba, Damara, Caprivianer und Buren eingeführt. Nachher haben wir im palmenbeschatteten Biergarten riesige Wienerschnitzel und ein paar Biere genossen. Jede Ecke dieser hübschen, blumigen Gartenstadt zeigt nachhaltig deutsche Kolonialgeschichte. Vor 100 Jahren war die Kupfermine noch die Lebensader der Stadt. Denn Tsumeb, beziehungsweise das Städtedreieck Otavi-Grootfontein-Tsumeb ist die an Bodenschätzen reichste Region des Landes. Kupfer, Blei, Zink, Silber und Germanium lassen sich hier finden, doch sinkende Weltmarktpreise machten in den letzten Jahrzehnten den Abbau zunehmend unrentabel, was Zechenstilllegungen und hohe Arbeitslosigkeit zur Folge hatten. Heute fordert der Minister für Inneres über Radio Namibia die Bevölkerung in dieser Region auf, den Alkoholgenuss drastisch zu reduzieren. Der Besucher bekommt dies wenig zu spüren. Ihm zeigt das schicke und adrette Städtchen seine angenehmsten Seiten.

In der Nähe von Grootfontein sind wir auf den 60 Tonnen schweren Hoba-Meteoriten gestossen. Er sieht für uns zu schön und zu brav aus, dass er wahr sein könnte. Kein Einschlagkrater, nicht beim Eintritt weggeschmolzen und nicht in Tausend Teile zersprungen – als hätte ihn jemand genau für diesen Zweck abgegossen (82% Eisen, 16% Nickel).

Das berühmte Waterberg-Plateau hat uns Alpenländler nicht sonderlich beeindruckt. Der Grootberg-Pass hat uns vorher viel besser gefallen und dieser wird nicht oft als Sehenswürdigkeit aufgeführt. Nach Khorixas ging unsere Reise zum Petrified Forest, das heisst „versteinerter Wald“. Hier liegen Gesteinsfragmente, die von der Natur über 300 Mio. Jahre aus Baumstämmen geformt wurden. Der Versteinerungsprozess hat die Baumstämme Zelle um Zelle, Jahresring um Jahresring durch Steinfragmente ersetzt. Die Baumstämme aus Stein haben uns sehr beeindruckt und so haben wir kurzerhand unser bushcamp in diesem verzauberten Wald errichtet. Zwei Fahrstunden weiter fällt man in ein grobes, zerklüftetes Felsmassiv: Twyfelfontein. Hier sind die zum Nationalmonument erklärten Felsritzungen und Felsmalereien. Die Tiere des südlichen Afrika sind in einer Art von einfachen Felsbildern verewigt. Der Löwe mit dem langen Schwanz ist das bekannteste von diesen tausenden von Ritzungen.

Die Tour führt uns nach einer halben Tagesreise zur grössten Erhebung in Namibia. Der Brandberg (2576 m) reicht als dunkler und je nach Sonneneinstrahlung, rötlich-gefärbter Felsenkoloss aus der Savanne. Bereits bei der Anfahrt ist man tief beeindruckt. Die Fläche umfasst gute 430 km². Auch hier finden sich eine Unzahl von Felsritzungen, die berühmteste ist die „White Lady“. Die Anzahl der Legenden, die sich um diese Dame winden ist unübersehbar. War sie vielleicht sogar ein Mann, oder …?

Nach der Umfahrung des Brandberg Massiv sind wir nach dem herrlich-alleine-Savanne-bushcamp am Bergfuss auf dem direkten Weg zum Atlantik „gepistet“. In Cape Cross haben uns die  Robben in ihr Reservat eingeladen. Die Kolonie besteht aus bis zu 150‘000 brüllenden, balzenden, grunzenden, watschelnden und faul herumliegenden und vor allem intensiv riechenden Tieren. Das Meer ist hier sehr fischreich, eine ausgewachsene Robbe frisst zirka 5 kg Fische pro Tag. Ein Steinkreuz erinnert an dieser Stelle auch an den Portugiesen, Diago Câo, den ersten Europäer auf namibischem Boden.

In Swakopmund campieren wir an der Mile 4. Die sehr ordentliche, aufgeräumte Stadt gefällt uns ausserordentlich. Wir haben genügend Moloche während unserer Reise erleben müssen. Bei vielen Bauten und Bezeichnungen wähnt man sich im alten Deutschland. Swakopmund ist die Reisedestination der Namibier und der Südafrikaner im Dezember bis Januar, wenn im Innern des Landes die Temperaturen auf immer über 40 Grad klettern und hier angenehme 20 Grad herrschen. Im Süden liegt die Hafenstadt Walvis Bay mit der grössten Meersalzgewinnungsanlage (400‘000 Tonnen Salz pro Jahr) in Afrika. Doch die Hauptattraktion ist die Vogelwelt in der Lagune. Flamingos, Kormorane und Pelikane sind zahlreich zu beobachten.


der Hoba-Meteorit: echt oder falsch?

Zufahrt vom Osten zum Waterberg Plateau

Waterberg Plateau

Maria und Charlotte im versteinerten Wald

ganze Baumstämme aus Stein

Baumquerschnitt aus Stein
(sehr schwer, da er ein stark eisenhaltiger Stein ist)

Umgebung vom versteinerten Wald

Umgebung von Twyfelfontein

südlich von Twyfelfontein

berühmtes Löwenbild in Twyfelfontein

bushcamp in der Nähe vom Brandberg
(der Hügel ist nicht der Brandberg!)

Reiseplanung mit Windhoek Bier im Vordergrund
und Brandberg Massiv im Hintergrund

gute Aussicht zum Brandberg

wir haben wieder den Atlantik bei Henties-Bay erreicht

Cape Cross mit der Robbenkolonie


einsame sea gull im Anflug


aufgeräumte Innenstadt von Swakopmund

Hohenzollern Haus in Swakopmund


Altes Amtsgericht


Leuchtturm mit feinem italienischen Restaurant
(geführt vom charmanten Italiener Silvio)

Meersalzgewinnungsanlage südlich von Walvis Bay

Vogelparadies in der Lagune bei Walvis Bay

...man gönnt sich ja sonst nichts...
Ocean Basket in Swakopmund
(Meeresfrüchte und feiner Weisswein,
und das Camionette kann nicht geklaut werden...)

...war fast zu viel...