Burkina Faso – Bobo Dioulasso - Für die Landbevölkerung von Burkina, wie auch
für Mali, ist Geld ein äusserst rarer Artikel. Auf den ersten Blick könnte man
von Armut sprechen. Dies wäre aber eine grundfalsche Einschätzung. Die
Gemeinden und die Kleinkommunen erhalten sich selbst durch Ackerbau. Es ist
verblüffend wie in mühseliger, steter und vor allem fleissiger Arbeit auf den
Feldern ein gewisser spartanischer Lebensstandard erreicht wird. Es gibt keine
Maschinen oder Taktoren, nur Menschen mit Hacke und riesige Felder. Die Leute erscheinen uns aber gut
genährt und auch sehr glücklich. Das Lachen ist immer sehr nahe. Andererseits
ist eine CFA 2000-Note, ca. 4 Schweizerfranken, eine grosse Note die auf dem
Land praktisch nicht gewechselt werden kann. In den Grossstädten, es gibt von
deren nur zwei, ist vieles anders. In diesen Städten kann man für 2
Schweizerfranken 4 grosse Mangos einkaufen. Auf dem Lande würde man für den
gleichen Betrag 40 Mangos erhalten. Also eine schöne Mango kostet hier 5
Rappen und sie schmeckt um Welten besser als diejenigen, die wir in der Schweiz gegessen haben.
Viele Hilfsorganisationen leisten hier vor Ort eine grosse
Unterstützung. Die Projekte um die Wasserversorgung von Kommunen sind uns sehr aufgefallen.
Wir haben einige Tage in Bobo Dioulasso verbracht. Der
Stadtteil Kibidoué ist das älteste Quartier und ein Haus datiert um 1419. In
diesem Quartier hat sich nicht vieles verändert, man wird buchstäblich ins
Mittelalter transferiert. Einen verrückten Kontrast bilden aber die unzähligen
Natel Anbieter, die mit allen Verführungskünsten den Leuten den letzten Batzen
aus den Taschen ziehen. Es wirkt oft makaber und bizarr, einerseits
telefonieren auf dem Land die Feldarbeiter bei der Arbeit und andererseits ist
die Wasserversorgung im Ort nicht sichergestellt. Für das Aufladen der Akkus
muss ein Generator angeschafft werden, für den wieder teurer Diesel eingekauft
werden muss. In Mali gehört die Firma Orange mit einer aggressiven
Marktbearbeitung zu diesen zweifelhaften Versorgern. Profit um jeden Preis!
Ein weiterer Halt war für uns zwischen Bobo und Ouaga in Boromo. In
einem Bauerndorf haben wir für zwei Tage in einer afrikanischen „Auberge“
Unterschlupf gefunden. Das Wasser wurde mit dem Esel vom naheliegenden
Wasserloch geholt. Wasserholen ist hier im Regelfalle Frauen- oder
Kinderarbeit. Für die Fotos wollte sich aber unbedingt der Hausherr in Szene setzen.
Toiletten und Duschen sind à l'africain, das heisst open-air mit Kübel und
geschnitzter, hölzerner Giessschale. Es existiert dazu ein Foto von Robert, das haben wir aber aus
ästhetischen Gründen nicht aufgeschaltet.
So, wir sind nun in Ouaga und planen das weitere Vorgehen.
Das österreichische Paar, Susanne und Karl, von denen wir uns leider in Nouakchott
trennen mussten, versuchen uns nun nachzureisen. Sie sind noch im Senegal wo
wir leider kein Visum erhalten haben. Siehe auch www.reise-igl.at
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Stadtteil Kibidoué |
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Miss Kibidoué |
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Feldarbeiter nach getaner Arbeit |
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älteste afrikanische Bierbrauerei |
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Einblick in die Küche |
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alte Moschee in Bodo Dioulasso |
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der Lebendeinkauf von Geflügel war für uns noch
nicht notwendig |
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afrikanische "Auberge" in Boromo |
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der Hausherr der Auberge an der Wasserkurbel |
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Realität: das Mädchen ist nomalweise an der Wasserkurbel
(sie hat sich die schönsten Kleider für das Foto angezogen) |
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der Esel bringt das Wasser in die Auberge |
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afrikanische Sippenküche in der Auberge |
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Rachjd, der Sohn vom Hausherr, zukünftiger Playboy
(im Gegensatz zu seinen halbnackten Schwester
immer mit Hemd und Hose) |
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zwei der Haustiere
(der Junge war für unser Wasser zuständig) |
Hallo Ihr Beiden!
AntwortenLöschenDa wir momentan mit unserer E-Mail nicht zurechtkommen, melden wir uns bei Euren Blog. Wir sind bis Dienstag, den 3.Juli noch in Bamako. Das Visum für Burkina Faso haben wir bereits, für Ghana bekommen wir das Visum am Dienstag. Wir haben es für den 10.08.12 beantragt und möchten vorher in dem Benin, dann nach Togo und ca. um den 15.08. nach Ghana einreisen. Angeblich gehen Fähren nach Südafrika ab Tema. Sollten keine Ro-Ro Schiffe verkehren, gebe es, wenn Ihr es möchtet, eventuell die Möglichkeit, dass wir uns einen Open-Top Container über 12 m teilen. Hoffen es geht Euch gut!
Liebe Grüße
Susanne&Karl