...ruessbrugg retour ond es bizzli meh.....ond scho bald simer weg...

Dieser Blog beschreibt unsere kleinen Abenteuer auf unserer fast 2-jährigen Reise durch Afrika auf welcher wir 60'000 Kilometer zurückgelegt haben.

Donnerstag, 11. April 2013

Zimbabwe - Camionette in Not

Zimbabwe – Camionette in Not – Nach den Victoria Falls ging es wieder Richtung Süden nach Bulawayo, der zweitgrössten Stadt in Zimbabwe. Wir wollten uns für die Osterzeit im naheliegenden Matobo Nationalpark verkriechen. Matobo beherbergt im südlichen Afrika die grösste Dichte an Leoparden. Leoparden haben wir keinen einzigen gesehen aber dafür viele Vogelarten, unter anderen Felsenadler und Schwarzadler. Zufälligerweise haben wir einen Schweizer getroffen, der seit über 30 Jahren in Zimbabwe lebt. Er ist oft im Park, hat aber in dieser Zeit auch noch nie einen Leoparden gesehen. Im hinteren Teil von Matobo ist der wildromantische Whovi Wildpark, die Landschaft ist unglaublich schön. Die Wege sind teilweise wieder sehr anspruchsvoll.

Auf der Rückfahrt zum Malene Dam Camp hörten wir ein immer lauter werdendes Knacken und Knirschen aus dem Camionette Fahrwerk. Ein Knirschen hatte uns bereits seit einiger Zeit begleitet. Robert kroch unter den Wagen und kam blass und fast sprachlos wieder hervor. Die Längs-Haupttraversen zwischen Fahrzeug und Kabine waren beidseitig praktisch durchgerissen. Der Schock sass tief. Wie kommen wir mit dem schwer angeschlagenen Camionette wieder aus dem Park nach Bulawayo? Kann es in dieser Region fachmännisch überhaupt repariert werden? Wir wollen unbedingt verhindern, dass der Wagen afrikanisch repariert werden muss. Ist unsere Reise zu Ende? Was wäre gewesen wenn das Camionette im hinteren Whovi Wildpark entzwei gebrochen wäre?

Im Malene Dam Camp lernen wir zum Glück Melanie und Jason kennen. Die beiden sind unsere einzigen Nachbarn auf dieser Campsite! Jason ist Mechaniker und schaut sich den Schaden auch an. Auch er erschrak. Guter Rat ist gefragt! Er ist in Bulawayo für die Instandhaltung der grössten Fahrzeugflotte in Zimbabwe verantwortlich. Durch seine Arbeit kennt er einen Chassis-Schweissspezialisten in Bulawayo. Es ist Karfreitag. Mit gemischten Gefühlen entschliessen wir uns vorsichtig im Schritttempo die 60 Kilometer zurückzufahren. Glücklicherweise kommen wir ohne Durchbruch an. Robert unterstützt die schlimmere, rechte Traverse mit den Stempelwagenhebern. Es ist noch nichts ganz durchgerissen und dies muss so bleiben, ansonsten muss für die Reparatur die Wohnkabine sowie die Land Rover Kabine abgebaut werden. Ein Durchbruch hätte auch weitere grosse Schäden verursacht. Dann sind wir Wochen oder sogar mehr als einen Monat in Bulawayo!

Jan, der Schweissspezialist, kommt am Ostermontagabend für eine Abschätzung auf unsere Campsite. Eine Weiterfahrt zu seiner Werkstatt in diesem Zustand ist ausgeschlossen. Jan sagt uns aber, dass er den Wagen wieder in Ordnung bringen kann. Wir sind ein wenig erleichtert. Am Dienstagmorgen erfolgt für die Stabilisierung eine Notschweissung der rechten Traverse direkt auf der campsite. Anschliessend fahren wir den Wagen im Schritttempo durch Bulawayo zu Jans Werkstatt.

Um zu den Traversen zu gelangen muss einiges am Chassis abgebaut werden. Das Chassis wird anschliessend professionell ausgerichtet. Zwei bis vier Leute arbeiten den ganzen Tag am Camionette. Die Schweissungen führt Jan selbst aus. In der Vorbesprechung hatten wir vereinbart, dass wir die frisch geschweissten Traversen zusätzlich mit 8 eingeschweissten Stahlplatten verstärken. Wir wollen auf der Afrika Ost Route nicht nochmals eine solche Überraschung erleben. Der Schock sass und sitzt uns noch tief in den Knochen! Die Risse sind nach und nach auf den Pisten und elenden Wegen auf unserer bisherigen Reise entstanden. Robert macht sich heute noch Vorwürfe, dass er die Entstehung nicht früher bemerkt hatte. Das leise Knirschen und das zunehmend weichere Fahrverhalten des Wagens hatten bereits seit Wochen auf eine Veränderung hingewiesen.

Am Abend feiern wir glücklich mit Melanie und Jason die fachmännische Instand Stellung unseres Camionette.
Matobo Nationalpark







elende Wege im Whovi Wildpark

Notschweissung am Camionette Chassis
(auf der campsite in Bulawayo)

Risse am Camionette Chassis
(Beinah-Durchbruch)

Jan bei der Notschweissung

Vorbereitungsarbeiten im Werkhof

Freilegung der Traversen

...Maria weint...

Schweissarbeiten

Jan ist Engländer, sein Werkhof ist am Rand von Bulawayo und er ist der einzige professionelle Chassis-Schweissspezialist in Zimbabwe. Wir hatten somit auch ein bisschen Glück im Unglück!

Zwischenstand der Arbeiten

...wieder entspannter auf der campsite...

berühmtes Pub "Cape Town to Cairo" in Bulawayo

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