Israel - Die Sicherheitsregion |
Am israelischen Zoll bewältigen
wir rasch die Immigration und Zollformalitäten. Aber im Hintergrund warten
bereits ein halbes Dutzend Security Beamte. Sie eröffnen uns, dass die
Sicherheitskontrolle unseres Camionette viel Zeit in Anspruch nehmen wird. Es
ist 13’00. Lapidar werden wir aufgefordert den gesamten Inhalt unseres Wagens
auszupacken und auf den Platz zu stellen. Alle unsere Habseligkeiten müssen dann
nach einer ersten Sichtung, von uns zu einem Band gebracht werden und werden
dort von einer Maschine durchleuchtet. Es ist die gleiche Anlage wie bei uns
auf den europäischen Flughäfen. Wir haben von diesem umfangreichen Check gehört
und wir fügen uns. Mit den Leuten kann man nicht diskutieren, fast alle
sprechen nur ihre eigene Sprache. Sie geben uns auch zu verstehen, dass es bei
ihnen auch nichts zu diskutieren gibt. Wir leeren langsam und stetig unser
Camionette, auch der gesamte Kühlschrank mit dem Tiefkühlfach muss geleert
werden. Es ist 35 Grad heiss. Wir schleppen rund 700 Kilogramm Ware zum Band. Ein
liebenswerter jordanischer Geschäftsmann mit einem neuen Mercedes wird parallel
zu uns auch kontrolliert. Er erzählt uns, dass er diesen israelischen Schabernack
jedes Jahr bis zu 8-mal ertragen muss.
Die Israeliten haben bedauerlicherweise
keine Freunde in den angrenzenden Ländern. Das "ausgewählte Volk" hat es seit der Staatsgründung 1948 nicht geschafft, vernünftig-freundschaftliche Beziehungen zu ihren Nachbarländern aufzubauen. Bereits beim Durchqueren der
arabischen Länder haben wir dies gespürt. In Saudi Arabien wurden wir gefragt,
ob die Israeliten denn überhaupt Freunde in Europa haben.
Die grosse Angst vor ihren
Nicht-Freunden muss riesengross sein. Alles was am Grenzübergang vorfährt,
erscheint als äusserst gefährlich. Je ungefährlicher es erscheint, umso
gefährlicher ist es.
Unser Tisch, unsere Klappstühle,
der Wagenheber, alle Küchenutensilien, die Toilettenrollen, die Spaghetti, die
unschuldige Pfeffermühle, alle Werkzeuge, etc. müssen durch die Maschine. Der
Generator wird zusätzlich von drei Personen mit verschiedenen elektronischen Abtastgeräten
akribisch kontrolliert. Irgendwie erscheint er uns seitdem auch gefährlich. Der
Argwohn ist gross. Die Eier werden einzeln herausgenommen und genau
kontrolliert. Vieles wird einfach aufgerissen und auf dem Band liegengelassen. Die
Unverhältnismässigkeit kennt keine Grenzen. Die Arroganz und die Dummheit auch. Die Hilfsbereitschaft war null, Maria musste am Beginn der
Rollbahn alleine die schweren Werkzeugkisten auf das Band heben während Robert am
anderen Ende abpacken musste. In keinem afrikanischen Land hätte dies irgendjemand zugelassen. Aber wir sind hier in
Israel und da gelten andere Gesetze.
Der tiefe Grund des Checks ist
noch nachvollziehbar, aber wie dümmlich kontrolliert wurde entsagt jeglicher
Vorstellung. Es fehlte eindeutig ein älterer Offizier welcher Touristen rasch
erkennt und auch weiss wo der Kontrollhebel anzusetzen ist. Wir spüren, dass
eine Kontrollliste im Hintergrund mechanisch abgearbeitet wird. Erstaunlicherweise
wird aber das leere Camionette unsorgfältig, stümperhaft und unvorstellbar dumm
kontrolliert. Wir hätten problemlos hundert Kilogramm Sprengstoff in das Land bringen
können!
Nach dem Eindunkeln ist es uns
erlaubt unseren Wagen wieder zu beladen. Wir können nach 21’00 Uhr in das
gelobte Land einfahren. Zum gleichen Zeitpunkt wurde auch der jordanische
Geschäftsmann durchgelassen. Mit traurigen Augen entschuldigt er sich bei uns für
die unmögliche Prozedur seines Nachbarlandes! Ihm hätten sie heute zum ersten
Mal den Teppich der Hutablage gelöst um nach Sprengstoff zu suchen…. Beim
Zuschauen hätte er wieder realisiert, dass die Israeliten eine fürchterliche
Angst haben müssen. Der schikanöse Spuk dauerte geschlagene 8 Stunden, dies
auch für den Jordanier! Es hat uns gewundert, was man an einer Mercedes
Limousine der E-Klasse so alles kontrollieren kann.
In Saudi Arabien und in Jordanien
haben sich die Behörden und die Menschen um uns Sorgen gemacht. Die Polizei
wollte immer, dass wir unseren Wagen auf sichere Plätze stellen. Die Gastfreundschaft war in diesen Ländern berührend!
Hier, in Israel, sorgen sich die
Leute nur um ihre eigene Sicherheit. Jeder Reisende wird an der Grenze zuerst
als potentieller Terrorist gesehen. Israel hat sich bei uns bereits gut
vorgestellt. Welcome to Israel!
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T-Shirt, gesehen im arabischen Viertel der Old City von Jerusalem |
Wir erholen uns nun ein paar Tage
am See Genezareth von dieser argen Schlepperei.
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