Namibia – Himbaland – Es gibt die Himba noch, aber wie lange
noch in dieser traditionellen Lebensart? Der Grossteil der Himba lebt bereits
nach anderen Lebensarten. So haben wir uns aufgemacht die alte, ureigene und traditionelle
Lebensart kennen zu lernen und sind noch weiter in den Nordwesten des Kaokaveld
Hinterland eingedrungen. Über Stock und Stein sind wir nach 120 Kilometer und 5
Stunden Fahrzeit ab Sesfontein im Wüstendorf Puros angekommen. Das Dorf hat nur
260 Einwohner, trotzdem hat es einen „Tante Emma-Laden“, hier heissen diese
aber bereits Super-Market. Puros liegt nahe an der Skeleton Coast und ist somit
ca. 70 Kilometer nah dem Atlantik. Diese Region gilt auch für die Namibier als
sehr abgeschieden, wenig erschlossen und Abenteuer verheissend.
Einsamkeit und grandiose Landschaften haben wir erlebt.
Wüstenelefanten, Affen, Giraffen, Antilopen, Schakale, Esel und Strausse haben
wir gesehen, während sich Mensch und Camionette mühsam durch Sand, elende Steinpisten
und harten Schotter quälten. Unser Lager ist der Puros Community Camp, unser
Platz ist gute 20 Aren gross, idyllisch gelegen, mit eigener Toilette und
Dusche, Abwaschtrog und fliessendem Wasser überall. Das heisse Wasser wird
durch die Einheizerin, der charmanten Merci, mittels Holzbefeuerung erzeugt.
Jeder Platz hat so ein Ding! Merci hat jeden Morgen den Boiler um exakt 06’30
beheizt. Wir haben Bauklötze gestaunt. Auch haben wir gestaunt, dass die
Wüstenelefanten gewohnt sind durch das Camp zu laufen.
Etwa 10 Kilometer nördlich von Puros liegt ein
traditionelles Himba Dorf. Frühmorgens sind wir zu Fuss losmarschiert diese
abgelegene Siedlung zu besuchen. Sie liegt am Auslauf eines Berges. Wir wurden
freundlich aufgenommen und die Himba haben uns in ihre traditionelle
Lebensweise eingeführt. Die Sippe besteht aus mehreren Familien, jede besitzt
ein Schlafhäuschen aus Lehm und Rinderdung, ein Vorratshäuschen und ein
Aufenthaltshäuschen. Alle Wohnhäuschen werden von den Frauen gebaut, alle
Bauten welche mit Vieh zu tun haben, von den Männern. Die Siedlung ist
grosszügig durch ein spezielles Holzgatter eingezäunt. In der Mitte sitzt der
Häuptling am ewigen und heiligen Feuer. Hier dürfen nur die Männer sitzen. Die
Religion ist ahnenorientiert. Tagsüber sind die Männer mit den Viehherden
unterwegs, die jungen Frauen am Holzsammeln. Neben der Salbenherstellung für
die Körperpflege wurde uns auch gezeigt, wie die Himba aus Kräutern und
Holzspänen Parfüm herstellen. Traditionelle Himba Frauen waschen oder duschen
sich ein Leben lang nie! Wir sassen in einem Häuschen sehr nahe bei den Himba Frauen,
sie riechen ausgezeichnet nach Kräutern, edlen Hölzern und nach der
Buttersalbe. Berühren sollte man sie nicht, sonst ist man nachher rot-braun. Camionette
wurde bereits vor ein paar Tagen berührt! Eine Himba Frau hat sich vorne am
Wagen angelehnt, wir werden als Erinnerung ihn dort nie mehr
waschen!
Der nächste Blog zeigt die bezaubernden Tierfotos vom Etosha Nationalpark...
Einfahrt ins Himba Hinterland |
grandiose Landschaften |
auf dem Plateau waren wir mausalleine (auf der ganzen Fahrt haben wir ein Fahrzeug gesehen!) |
steinige Gebirgswege zur Abwechslung |
...sind wir noch auf dem richtigen Weg...? |
Pisten "High Way" |
unser Warmwasser-Boiler in Puros |
der Abwaschtrog |
unser riesiger Platz (mit Feuerstelle, etc.) |
Himba Dorf im Norden von Puros |
Himba Schlafraum (überraschend angenehm kühl) |
die Ahnen werden beschworen |
Parfüm Herstellung |
Männer haben bei den Himba wenig zu sagen |
"So ihr zwei, genug gefragt, jetzt rauch ich eine!" |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen