Saudi Arabien – Auf einem
saudischen Schiff erreichen wir gegen Mittag Jeddah. Mit uns fahren rund 1‘500
Pilger über das Rote Meer. Fahrzeuge sind nur 15 und unser Camionette ist das einzige mit europäischen Kennzeichen. Die Gläubigen pilgern zur Hadj nach Mekka. Wir haben die Nacht zum Glück in
einer klimatisierten Kabine mit Blick auf das grün-blaue Meer verbracht. Auf
den Decks, da liegen sie…, kreuz und quer, in den Gängen, unter den Treppen und
überall. Dort essen sie am Boden, kochen Tee, rauchen die Wasserpfeifen,
diskutieren und schlafen schlussendlich am gleichen Ort.
Wir wollen auch etwas essen,
diskret holen uns die Kellner aus dem Getümmel. Wir sind die einzigen „nicht
Muslime“ auf der Fähre. Wir werden in das 1. Klasse Restaurant gelotst. Hier
dinieren wir alleine, klimatisiert und vornehm. Ein schwarz-weiss gestylter Kellner
nur für uns! Hier spüren wir nichts von der Hitze und der Schwüle auf den
Decks.
Die Pässe von allen Leuten wurden
beim Betreten des Schiffes eingezogen und in eine Wäschezaine geworfen. 1‘500
Pässe! Frühmorgens werden sie wieder verteilt, per Namensaufruf! Wir haben
gelernt, dass Mohammed, Abdul, Ahmet, Mustafa und Ali sowie deren Kombinationen
die gebräuchlichsten Namen von den Muslimen sind! Unsere Pässe wurden uns
persönlich vom Chef-Steward wieder überreicht. Anschliessend mussten alle unter Aufsicht eines Arztes eine Antibiotika Tablette schlucken. Wir retten uns unter dem Deckmantel einer Penicillin Allergie. Robert musste nicht einmal lügen!
Die Immigration in Jeddah läuft
rasch ab aber die Abfertigung und Verzollung des Camionette erfordert viel - unendlich
viel Geduld. Als es endlich soweit war konnte das schwere Rolltor nicht auf die
Höhe des Camionette gehoben werden. Es war schon lange defekt. Die Zöllner
waren hilflos. Mit einem schweren Gabelstapler versuchten sie das Tor zu heben.
Nun ist es ganz eingedrückt und schwer verkeilt - aber immer noch am gleichen
Ort. Um 18’00 wurden wir durch die Polizei zurückgeführt und über ein weit
entferntes Lastwagen Gate abgeschoben. Vor uns das Polizeiauto mit Sirene und
blinkenden Lichtern. Sie wollten ja Feierabend machen!
In Saudi Arabien ist alles weit, grosszügig
und vor allem tiefsttemperatur-klimatisiert. Wir haben uns in den öffentlichen
Gebäuden, trotz Jacken, fast den Arsch abgefroren. Wir spüren, dass viel Geld
vorhanden ist. Wir treffen einen sudanesischen Politologen, der in Heidelberg studiert
und doktoriert hatte. Mit schelmischem Blick wies er uns darauf hin, dass der
liebe Gott bei der Gaben- und Talentverteilung zwischen Schweizern und den
Saudi Arabern einen kleinen Unterschied gemacht habe. Den Schweizern habe er
ein Gehirn zum Denken und zwei Hände zum Arbeiten gegeben, den Saudis habe er
das Öl gegeben….
Zum Durchfahren von Saudi Arabien
haben wir wenig Zeit, da wir nur ein 3 Tage Visa erhalten haben. Wir können
überhaupt froh sein zur Hadj-Zeit ein Visum erhalten zu haben! Bestimmte
Gebiete und Städte sind für uns als „non Muslime“ aber tabu. Diese müssen grossräumig
umfahren werden! Wir, Ungläubige, sind hier nicht zugelassen! Andererseits
haben die Saudis überall jede Top moderne Technologie der Ungläubigen! Vom
neuesten Smart-Phone bis zum letzten Schrei der Automobilindustrie wird alles
verwendet. Unter den Nachteulen Gewändern der Frauen ist die modernste und
teuerste Pariser oder Mailänder Mode zu bewundern. Welche Lockerheit aber auch Inkonsequenz!
Würde man den Saudis alle Technik und Errungenschaften der Ungläubigen
wegnehmen wären sie wieder mit turboladerlosen Kamelen und ohne Klimaanlage in der Steinzeit unterwegs…! Aber das Geld befiehlt schlussendlich auch in Saudi Arabien!
Maria trug tapfer, trotz der
arabischen Temperaturen, das vorgeschriebene Kopftuch. Sie sah umwerfend aus!
Die Menschen welchen wir begegnen
sind äusserst nett, freundlich und zuvorkommend. Wir sind wieder die Mamas und
die Papas und ein wenig verrückt. Kommen doch von Cape Town mit dem Auto wo es
doch Flugzeuge gibt! Wir tanken Diesel für angenehme 6 Rappen! Das erste Mal
tanken wir 100 Liter Diesel für 6 Schweizerfranken! So macht Tanken Spass! Wir
übernachten auf den Muslimen Raststellen, da gibt es saubere Fuß Waschanlagen,
Toiletten, Duschen und sonstige Waschräume. Gekühltes Mineralwasser oder
heisses Wasser sprudelt kostenfrei aus speziellen Wasserhähnen. In den
Restaurants können wir gut und preiswert essen. Die Gastfreundschaft ist,
trotzdem das wir „nicht Muslime“ sind, sprichwörtlich. Neben uns stand immer
eine Moschee und wir wurden nachts periodisch und laut erinnert, dass Allah sorgfältig
und umfassend über unseren Schlaf wacht….
Die Gebirgszüge zwischen Tabuk und
dem Golf von Aqaba sind phänomenal. Wir geniessen die Landschaft auf jedem
Kilometer der spiegelglatten, drei-spurigen und nachts immer gut
ausgeleuchteten Autobahn. Hier donnern auch die Scheiche mit ihren Ferraris,
Lamborghinis und Porsche mit Überschall durch. Mit den Strassenleuchten haben
die Saudis eh einen Tick, sie stehen zu zehntausenden an den Strassenrändern
und kaum zehn Meter auseinander. Es ist nachts taghell. Sie stehen auch zu
zig-tausenden in völlig menschenleeren Gegenden und leuchten klammheimlich,
manchmal unheimlich aber lichtstark die Strasse in der Wüste aus. Neben Öl muss
hier auch der Strom in rauen Mengen aus dem Boden sprudeln.
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Welche Richtung sollen wir nehmen? |
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Ausfahrt aus dem Hafen von Suakin, Sudan |
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Die Sonne geht im Osten hoch - Mekka liegt im Osten
(Pilger beim Begrüssen der Sonne vor dem Morgengebet) |
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junge Pilger, wollten unbedingt fotografiert werden |
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Ankunft in Jeddah |
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modernes Jeddah |
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dreispurige Autobahnen
(Saudis - fahren was die Karre hergibt) |
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nichts für uns! |
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Medina auf Teleobjektiv Nähe
(für uns tabu) |
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Alles klar? |
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riesengrosse Kreisel |
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Moscheen so weit das Auge reicht |
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Saudi Ticks mit den Strassenleuchten |
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unglaublich grosszügige Autobahnen |
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Gebirgszüge wie in Wadi Rum in Jordanien |
Auf der Jordanienseite ist es ein erklärtes Schutzgebiet, auf der Saudi Arabien Seite knallen sie einfach eine hochmoderne Schnellstrasse durch.
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Moscheen auch auf den höchsten Gebirgszügen |
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kurz vor der Ankunft am Roten Meer
(dahinter Ägypten und Israel) |
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vor der Grenze nach Jordanien |
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