Gabun – Äquatorüberschreitung - Libreville – nachtragend zum
Kamerun: Die Strassen von Manfe nach Yaoundé und dann bis zur Grenze Kamerun /
Gabun waren gut und ordentlich. Der Grenzübergang war zeitaufwändig. Dafür
wurden wir von keinen aufdringlichen Schleppern und anderen kleinkarätigen Halunken
belästigt. Alles nahm gemütlich und gemächlich seinen Lauf. Die Zollbeamten
waren freundlich und zuvorkommend. Das Camionette hatte hier an diesem Zoll einen
riesigen, leeren und asphaltierten Parkplatz zur Verfügung (ohne Platznot
können hier mehrere hundert Autos parkieren).
Beim vorherigen Zoll in Otu war ein schmaler Weg, ein
uraltes Gatter, eine dunkle, schmutzige Zollbürohöhle und ein abenteuerliches,
schmales Holzbrückchen zum Kamerun.
Unsere Taschenlampen und unser Kugelschreiber haben dem Beamten ermöglicht
seine wichtigen Eintragungen in das Zollbuch vorzunehmen. Was muss man wohl verbrochen
haben, um an diesen Ort strafversetzt zu werden? Oder war es die Liebe zur
Natur, die diesen Beamten hierher geführt hat? Für unser „Carnet de Passage“
musste auf der Kamerunseite am anderen Tag ein bevollmächtigter Zolloffizier mittels
einem uralten Motorrad vom 40 Kilometer entfernten Ekok herangeführt werden. Er
kam verregnet an, hat seine Stempel, das Stempelkissen und den Kugelschreiber
aus einem Plastiksack gepackt und äusserst professionell das Dokument
ausgefüllt. Anschliessend hat er sich mit seinem Fahrer wieder über die knochendurchschüttelnde
Urwaldpiste davongemacht. Chapeau! Da staunten wir nicht schlecht!
In Gabun fährt man praktisch auf guten Strassen durch den
Regenwald, oder besser gesagt durch den Urwald. Im Kamerun und Gabun sind wir über 1000 Kilometer ohne Unterbruch durch Urwald gefahren. Jede Abweichung von der Route
wird zur abenteuerlichen, sehr feuchten Off-Road Fahrt ins Ungewisse. Dieser
Urwald hat einen grossen Eindruck auf uns gemacht. Dieses satte,
schwere Grün links und rechts der Strasse wirkt beeindruckend aber auch ein
wenig belastend. Die Geräusche im Urwald tönen faszinierend, wenn man sich an
einem sicheren Ort wähnt, ansonsten denkt man…
Da es Regenzeit ist, regnet es mindestens einmal pro Tag,
und dies satt und kräftig. Es ist wie eine riesige Vollbrause die nicht
aufhören will. Innert kurzer Zeit verwandeln sich halbwegs gut zu befahrende Pisten
in herausfordernde Abenteuer. Am besten hält man an einem sicheren Ort an. Falls es
geht ein gutes Stück weg von der Piste, denn Afrikaner fahren im strömenden Regen
immer und vor allem sehr schnell und meist ohne Licht. Da sie evolutionsmässig auch
nicht besser sehen als wir Europäer fahren sie bevorzugt in der Mitte der Piste.
Falls wir dem Afrikaner grösser erscheinen wird er weichen. Oft fährt er aber
einen grossen Lastwagen oder einen Bus. Somit weichen wir auch oft. Beim Warten im
Fahrzeug wird es dann sehr warm und die Luftfeuchtigkeit schreitet gegen 100%.
Also, auf der Piste ist es gefährlich, beim Halten schwitzt man wie verrückt,
aber man lebt.
Auf der Fahrt nach Libreville haben wir zweimal den Äquator
überschritten. Das erste wie auch das zweite Mal passierte es ganz
unspektakulär. Die Orte sind einfache Landstrassen, nur beim ersten Mal war
irgendwo vorher ein kleiner Hinweis. In Libreville sind wir im vornehmen
Viertel, dort wo die Botschafter ihre Residenzen haben. Wir campieren auf den
Tennisplätzen des exklusiven Beach Club. Eine der gestrigen Weinempfehlung war
ein französischer Wein für CFA 320‘000, das sind rund CHF 600. Somit haben wir
selbst gekocht und einen südafrikanischen Wein aus dem „wohl temperierten“
Weinkeller des Camionette geholt.
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Grenzübergang Otu in den Bergen von Kamerun |
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Urwald pur in Gabun |
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S 00°00.0000‘
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Geschafft: Äquatorüberschreitungam 23. September 2012 |
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mehrheitlich gute Strassen in Gabun
(das Foto übertreibt aber stammt aus dem Gabun) |
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...aber man ist nie vor Ueberraschungen gefeilt...
(hinten im Bild geht die Strasse rechts über Steine steil hoch) |
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Fluss Ogooué im Landesinnere in Gabun |
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Fluss Ogooué in der Nähe des Atlantik in Gabun |
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Urwald so weit das Auge reicht! |
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ordentliche Brücke in Gabun |
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Hauptstadt Libreville |
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Beach Club in Libreville |
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Wasserpfeifen im Beach Club für die Gäste |
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