Kongo – Brazzaville – Bereits 80 Kilometer vor dem
Grenzübergang Gabun/Kongo hört die ordentliche, von Spanien errichtete Strasse
abrupt auf. Es folgt eine Piste welche uns über den Kongo bis weit in den DRC
(Kongo 2 – Kinshasa) nicht verlassen wird. Mit dem Kongo Brazzaville sind
wunderschöne bushcamps in atemberaubenden Landschaften und mit herrlichen
Sonnenuntergängen verbunden. Mit diesem Kongo sind auch äusserst neugierige
aber vor allem sehr freundliche Menschen verbunden. Diese Leute haben uns über weite
Entfernungen von ihren Dörfern mit Avocados und Mangos versorgt. Nur gutes
Wasser haben sie nicht und deshalb haben sie auch versucht, uns unsere letzten
Mineralwasserflaschen abzubetteln. Diesel und Wasser gibt es in diesen
Landschaften nicht. Es gibt hier auch nichts zu kaufen, es gibt hier keine
Läden. Unser Wasserbudget pro Tag haben wir für uns beide auf total 12 Liter
festgelegt.
Der Urwald hat noch mehr nachgelassen und eine Art von
Steppe, oder besser gesagt Savanne ist nun im Vordergrund. Die Piste war bis
Dolisie gut fahrbar. Nachher wird diese durch eine schrecklich staubige
Rüttelpiste abgelöst. Die Fahrgeschwindigkeit lag bei knappen 20
Stundenkilometer. Überlange Holztransporter wirbeln derart Staub auf, dass wir
beim Kreuzen kaum 2 Meter weit sehen konnten. Im Weiteren tauchen die
überlangen Baumstämme bei Pistenkurven gefährlich tief in die Gegenspur ein…Herzklopfen
war angesagt!
Da wir weder in Yaoundé, Kongo noch in Libreville, Gabun das
Visum für den DRC erhalten haben, stehen wir praktisch ohne Einreisebewilligung
und somit mit leeren Händen vor diesem Land. In Dolisie erkundigten wir uns
nochmals bei einem Repräsentanten von DRC. Er versicherte uns, dass wir das
Visum an der Grenze machen können. Zusätzlich erstellte er uns ein Reisedokument
welches uns die Einreise und die Durchreise erleichtern soll. Mit gemischten
Gefühlen und diesem Dokument biegen wir nach 2 Tagen Rüttelpiste in Mindouli
Richtung Grenzübergang DRC ab. Wir haben bereits im Vorfeld den
Hauptgrenzübergang Brazzaville/Kinshasa vermeiden wollen. Einerseits führt der
Kongo Fluss vor der Regenzeit wenig Wasser und somit werden die Fahrzeuge
gefährlich unprofessionell mit Kranen und antiken Hebegeräten auf die Fähre
gehoben. Andererseits gehört dieser Zoll zu den unangenehmsten in ganz Afrika.
So haben wir uns für den unscheinbaren, hochgelegenen und
einsamen Grenzübergang nach Mindouli entschieden. Es war nach dem Abbiegen
bereits 17’00 Uhr und wir standen fahrtechnisch vor der grössten Herausforderung
unserer Reise bis dahin. Gut, dass wir dies zu diesem Zeitpunkt nicht gewusst
haben.
Der Weg wurde immer enger und unebener. Es war mehr ein
Gebirgspfad als ein Weg. Es war sehr steil. Im ersten Abschnitt bekam Mariska
im 12-Tönner auf einem glitschigen, schmalbrüstigen Holzbrückchen einen
Schreianfall als der schwere LKW seitlich weg zu rutschen beginnt. Robert setzte
das Camionette auf, ein Hinterrad und ein Vorderrad hingen leer in der Luft.
Der Vierrad-Antrieb drehte leer. Ein wenig später rutschte unser Wagen,
glücklicherweise bergwärts, in eine tiefe Senke. Er musste von Jan mit der LKW
Seilwinde geborgen werden. Das Camionette stand derart schief, dass über die
Entlüftungsrohre Diesel, Wasser und Batterieflüssigkeit abgeflossen sind.
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